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 slavon
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[Substantiv]

slavon.o — altkirchenslawische Sprache, Altslawisch, Altbulgarisch, Kirchenslawisch, Altslawonisch, Altslawisch, Cyrillisch (älteste slawische Schriftspräche; Sakralsprache) {Religion}

Hinweis:

Es gibt scheinbar keine direkte Übersetzung der Wurzel slavon in die deutsche Sprache. Man beachte, dass es eine Region »Slawonien« (slavonio) in Kroatien gibt, die mit der hier genannten Sprache nichts zu tun hat.


Kirchenslawisch (Altslawonisch, Altslawisch, Cyrillisch), die älteste slawische Schriftspräche, in welcher vorzugsweise die Kirchenschriften der slawischen Völker des griechische Ritus abgefaßt sind. Das K. beruht auf dem alten Dialekte der bulgarischen Slawen u. gehört somit der östlichen Gruppe der slawischen Sprachen an, unter denen es den Urtypus am treuesten bewahrt hat u. für das vollendetste Muster aller slawischen Sprachen gilt. Zu den Zeiten Cyrills (s. d,) war das Altslawonische über die ganzen südlich der Donau gelegenen Länderstriche, in dem heutigen Litorale, Serbien, Bosnien u. Bulgarien, ausgebreitet u. mit geringen Abweichungen überall dasselbe. Das Vorbild der Griechischen hat unverkennbar auf die literarische Ausbildung der Sprache eingewirkt. Am reinsten gilt das K., welches in den ältesten Schriften der von Cyrill, dessen Bruder Method u. ihren Gehülfen aus dem Griechischen übersetzten Kirchenbüchern u. biblischen Schriften erscheint, wie z.B. in dem ostromirischen u. rheimser Evangelium, den ältesten Sborniks, der Inschrift von Tmutorakan etc. Vom 8. bis 12. Jahrh. war sie die einzige slawische Sprache, welche als Schriftsprache angewendet wurde; als solche blieb sie auch noch bei den verschiedenen slawischen Völkern des griechischen Ritus in Gebrauch, bis letztere ihre eigenen Volksmundarten zu Schriftsprachen ausbildeten. Gegenwärtig findet sie blos noch in. der Kirche u. beim Gottesdienst Anwendüng.

Zitiert nach: http://www.zeno.org/nid/2001024011X Primärquelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 511.

(2021-04-19 MLe)


 

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